Tatzenkäfer
Der Käfer auf dem Bild gehört zu der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) und werden auch Labkraut-Blattkäfer genannt.
Mit einer Körperlänge von 15 bis 20 mm zählen die Tatzenkäfer zu den größten Blattkäfern Mitteleuropas. Zu finden sind die häufigen Käfer in Süd- und Mitteleuropa auf warmen Trockenrasen vor allem im Bergland. Mit ihrem schwarzen, leicht bläulich schimmernden Körper ähneln sie den Mistkäfern. Die leicht punktförmig strukturierten Flügeldecken sind in der Mitte zusammengewachsen, weshalb die Tatzenkäfer flugunfähig sind. Die Beine enden mit je drei kurzen, sehr breiten Tarsen (Fußglieder), gefolgt von einem schmalen Fußglied mit einem Krallenpaar. Diese scheinbar „dicken Füße“ verleihen den Tatzenkäfern ihren Namen. Im Sommer legen die Weibchen ihre Eier in Labkräutern ab, von denen sich sowohl die Larven, als auch die Käfer ernähren. Im darauffolgenden Frühling schlüpfen dann die Larven, welche eine Länge von 20 mm erreichen, schwarz gefärbt und sehr plump gebaut sind. Die Verpuppung erfolgt dann am Boden. Die voll entwickelten Käfer überwintern, es kommt aber vor, dass sie an sehr milden Wintertagen ihre Winterruhe auch unterbrechen.
Werden die Käfer gestört, würgen sie eine rote oder orange Flüssigkeit hervor, was Refluxbluten genannt wird. Diese Verteidigungsmethode kommt bei diversen Insekten und Käferarten vor, beispielsweise auch bei Marienkäfern. Sie dient der Abschreckung von Fressfeinden. Das abgesonderte Wehrsekret besteht aus Hämolymphe und kann toxisch sein oder unangenehm riechen bzw. schmecken.