Biotopverbund
Tiroler Umweltanwaltschaft in Kooperation mit dem WWF Tirol
Das Projekt „Biotopverbund & Wildtierkorridor Via Claudia Augusta“ wurde von 2010 bis 2012 federführend von der Tiroler Umweltanwaltschaft durchgeführt. Unter der Projektleiterin Mag. Viktoria Ennemoser konnten mit Einbindung verschiedenster Experten zahlreiche Standorte analysiert werden, die entweder als Barriere fungieren, oder wo Trittsteinbiotope fehlen. Circa 100 gereihte Vorschläge zur Verbindung von Lebensräumen und zur Gestaltung von Trittsteinen wurden anhand von Leitarten erarbeitet. Zu diesen Leitarten bzw. -gruppen zählen die Amphibien, der Biber (Castor fiber), die Koppe (Cottus gobio), die Feldgrille (Gryllus campestris), der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous), die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) und der Rothirsch (Cervus elaphus).
Aus den Vorschlägen wurden knapp 50 – aus naturkundlicher Sicht prioritäre – Maßnahmen ausgewählt und anschließend nach Kriterien hinsichtlich Bedeutung und Umsetzbarkeit gereiht. Die Umsetzung von drei der Maßnahmen wurde bereits im Detail geplant und wird nun eingeleitet:
Amphibientunnel im „Oberen Inntal“ zwischen Serfaus und Pfunds
Der Durchlass des Marchtalbachs unterhalb der Reschenstraße (B180) an der Grenze zwischen den Gemeinden Serfaus und Pfunds soll als Amphibientunnel adaptiert werden um eine sichere Unterquerung der stark frequentierten Reschenstraße zu ermöglichen. Durch diese Maßnahme soll der Hangwald westlich der Straße an die Innauen angebunden und somit der Austausch zwischen den Laichgewässern beidseits der Straße ermöglicht werden. Mehr >>
Laichgewässer im Gurgltal
Im Bereich der Strader Heilquelle in der Gemeinde Tarrenz befindet sich eines der wenigen Vorkommen der Gelbbauchunke. Durch Anlage und Sanierung von Laichgewässern soll der Bestand dieser gefährdeten Art nun gefördert werden. Mehr >>
Fischpassierbarkeit des Grundbachs
Der Grundbach ist einer der wichtigsten Zuflüsse zum Heiterwanger See. Die Anbindung an den See wird derzeit durch einen nicht fischpassierbaren Absturz unterbrochen. Durch die Entfernung bzw. den Umbau des Absturzes soll eine circa 10 Kilometer lange Bachstrecke als vernetzter Fischlebensraum wieder gewonnen werden. Der Mündungsbereich in den See soll als vielseitiger Lebensraum renaturiert werden.
Projektpartner: Naturpark Kaunergrat; Landschaftspflegeverein Gurgltal; Naturschutzgebiet Ehrwalder Becken; Naturpark Tiroler Lech
Links zu weiteren interessanten Lebensraumvernetzungs-Initiativen:
The Pan-European Ecological Network
Ökologisches Kontinuum (ALPPARC, CIPRA, ISCAR und WWF)
Econnect – Restoring the web of life
Ursina – der Bär im rätischen Dreieck (WWF Schweiz)